Im Entenmarsch ins Ziel

Drei, zwei, eins – los, und rund 80 gelbe Plastikenten landen im Gossauer Dorfbach. «Vorwärts», feuern die Zuschauer die Enten an. Doch diese treiben nur langsam Richtung Brücke bei der Markthalle. Denn vor dem Regen, der am Nachmittag noch kommen wird, führt der Bach nur wenig Wasser. «Warum haben wir das Entenrennen nicht im Hallenbad gemacht», will ein Bub wissen. «Da gibt es mehr Wasser.» «Aber keine Strömung», antwortet ihm eine Frau. Doch die Strömung im Dorfbach ist nicht stark und es dauert etwas, bis die gelben Plastiktiere im Ziel ankommen.
Initiator des Entenrennens ist der einheimische Schwimmclub Flipper. «Damit wollen wir Werbung für unseren Verein machen», sagt Monika Bernhardsgrütter vom Schwimmclub. Gleichzeitig soll auf die Hallenbadabstimmung im November aufmerksam gemacht werden. Dazu haben die «Flipper» Flyer gedruckt. «Ohne Hallenbad keinen Flipper» steht darauf geschrieben. Am Stand des Schwimmclubs gibt es Hunderte davon. Hier herrscht Betrieb. «Ja, es läuft gut», sagt Monika Bernhardsgrütter und wendet sich sogleich wieder der nächsten Interessentin zu. Diese will ebenfalls ein «Entli kaufen» und ins Rennen schicken. «Zwei Franken», sagt Monika Bernhardsgrütter und fügt hinzu, dass mit den Einnahmen die Unkosten gedeckt würden. Die Enten dürfen nicht behalten werden. Die sind nur ausgeliehen. Spezielle Enten seien es. Solche mit einem Bleigewicht auf der Unterseite. «Ohne das wären die Plastikenten zu leicht und würden im Wasser kippen.»
Dennoch tauchen während des Rennens ein paar Enten ihren Kopf ins Wasser. Einige bleiben im Gebüsch hängen. Sie alle werden von jungen «Flippern» wieder auf den richtigen Wasserweg gebracht. Doch zum Sieg reicht es diesen Enten nicht mehr. Die drei ersten sind bereits aus dem Nass gefischt. Den Preis können die Gewinner am Stand abholen. Und bis der grosse Regen kommt, sind alle gelben Tierchen wieder im Trockenen. (Text: Marion Loher)